URSPRUNG

Diese Krankheit tritt am häufigsten bei jungen oder mittelalten Hunden auf, insbesondere bei Hündinnen. Einige Rassen sind besonders prädisponiert, wie der Portugiesische Wasserhund, der Pudel, der Leonberger, der Labrador Retriever und der Nova Scotia Retriever. Es können jedoch alle Rassen betroffen sein. Bei Katzen ist es eine sehr seltene Krankheit.

KLINISCHE SYMPTOME

Einige Hunde kommen mit chronisch entwickelnden Symptomen, während andere sich mit akuten Symptomen in der Notaufnahme vorstellen.

Wenn die Krankheit chronisch ist und sich über mehrere Wochen oder Monate entwickelt hat, sind die am häufigsten beobachteten Symptome vermehrtes Trinken und Wasserlassen, Gewichtsverlust, Schwäche, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Depressionen. Diese Symptome können schwanken.

Die akute Form, auch „Addisonsche Krise“ genannt, ist seltener, kann aber fatale Folgen haben. Die Symptome sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Diese sind im Allgemeinen die gleichen wie die oben beschriebenen, jedoch mit einem plötzlichen Beginn und einem ausgeprägteren Schweregrad. Bei manchen Patienten kommt es auch zu Magen-Darm-Blutungen. Frisches Blut oder verdautes Blut (schwarzer Stuhl) ist im Stuhl zu finden, und Hunde erbrechen mit frischem Blut. Da die Hunde unter Schock stehen, müssen sie schnell zu einem Tierarzt gebracht werden.

DIAGNOSE

Die Diagnose wird durch die Analyse des Berichts, der klinischen Anzeichen, der bei der Blutuntersuchung festgestellten Anomalien und der Ergebnisse der Hormontests gestellt.

BEHANDLUNGEN UND PROGNOSE

Während einer Addisonschen Krise müssen die Patienten sofort von einem Tierarzt versorgt werden und erhalten eine intravenöse Perfusion, bei der Flüssigkeiten direkt in die Gefäße verabreicht werden, um den Schockzustand zu stabilisieren.

Ob bei akuterr oder chronische Form, eine Hormonergänzung ist ebenfalls notwendig. Dies ist eine lebenslange Behandlung, die darauf abzielt, die Hormone zu ersetzen, die von den Nebennieren nicht produziert werden (Glucocorticoide +/- Mineralocorticoide).

Die Glucocorticoid-Supplementierung erfolgt oral und wird täglich verabreicht. Die Mineralocorticoid-Ergänzung kann durch Injektion (durchschnittlich eine Injektion pro Monat) oder tägliche orale Verabreichung erfolgen.

Abhängig von den beobachteten Störungen sind manchmal andere symptomatische Behandlungen erforderlich, um den klinischen Anzeichen von Erbrechen entgegenzuwirken (wie Gastro Supp™), von Durchfall (wie Digest Regul™), von Gewichtsverlust und Depressionen (wie Energy Supp™ und Omega Supp™).

Bei entsprechender Behandlung ist die Prognose sehr gut und der Hund kann ein normales Leben führen. Die Stabilisierung der Krankheit kann jedoch mehrere Monate dauern und wiederholte Kontrollen beim Tierarzt erfordern.

Doktor Emilie Vangrinsven
Diplomat der Europäischen Hochschule für Tierarztmedizin | PhD U-Liège
Assistentin an der Universität Lüttich in der Tierklinik | Autor und Co-Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen