Cynara scolymus ist Teil der Asteraceae-Familie, wie auch die Mariendistel oder Echinacea. Die Artischoke ist eine große krautartige Pflanze aus Südeuropa und Nordafrika. Ihre Kultur und ihre Verwendung in der traditionellen Medizin gehen auf das antike Rom zurück.
Artischockenblätter wurden schon immer wegen ihrer choleretischen, cholagogischen, amphocholeretischen, diuretischen und hepatoprotektiven Eigenschaften verwendet. Heute und vor allem in Deutschland werden sie gegen Hyperlipämie, Hypercholesterinämie, Verdauungsstörungen sowie Leber- und Gallenerkrankungen eingesetzt. Es ist ein hervorragendes Stimulans für den Appetit. Es sollte nicht bei Patienten mit Gallensteinen verabreicht werden.
Die Artischocke enthält Phenolsäuren, darunter Kaffeesäure und ihre Derivate (Chlorogensäure und Cynarin), Flavonoide (Quercetin, Rutin, Luteolin, Apigenin …) und Sesquiterpene.
JIMENEZ-ESCRIG & al. zeigten in 2003, dass die Artichoke eine Erhöhung der Glutathionperoxidase induziert, ein starkes Antioxidans.
Kürzlich hat eine Meta-Analyse von 39 Studien, eine hohe antioxidative Wirkung der Artischoke in der Leber gezeigt. Sie erhöht Glutathion, Glutathionperoxidase, Katalase, SOD und reduziert Malondialdehyd (MDA). Die Wirkung ist bereits nach 2 Wochen messbar (SHABNAM & al., 2018).
Ratten, die an durch Kohlenstofftetrachlorid induziertem Leberversagen leiden, haben nach Einnahme von Artischokenblättern verbesserte Symptome, biochemische und histologische Analysen dank deren hepatologischen Heilungswirkungen gezeigt.
Man stellt eine Zunahme an Antioxidansmarkern, die den DNA-Schaden verringern und die apoptotische Wirkung von Caspase 3 normalisieren, sowie eine Abnahme der Leberenzyme fest. Aus histologischer Sicht sind Verstopfungen, Entzündungen und Zellschäden viel weniger ausgeprägt (COLAK & al., 2016).
Steatose oder „Fettleber“ ist eine Ursache für eine weit verbreitete chronische Lebererkrankung, die schließlich zu Hepatitis führt, die anschließend zu Fibrose oder Zirrhose degenerieren kann. Ungefähr hundert an Steatose leidende Patienten haben 2 Monate lang 600 mg / Tag erhalten: Die Werte ihrer AST- und ALT-Enzyme sowie ihr Gesamtbilirubin, Gesamtcholesterin und LDL sind gesunken. Ultraschallbilder belegen diese Verbesserung auch durch eine Abnahme der Lebergröße und des Durchmessers der Pfortader (PANAHI & al., 2018).
VAJIHEH & al. haben 2016 auch die Abnahme von AST und ALT, Triglyceriden, LDL und Gesamtcholesterin gemessen, jedoch ohne HDL-Modifikation.
Die Kombination von Artischocke und Berberine wurde bei Herzpatienten mit Hypercholesterinämie 2 Monate lang getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend: 16% Abnahme des LDL, 19% Abnahme des Gesamtcholesterins und 15% Abnahme der Triglyceride (CICERO & al., 2019).
Eine Meta-Analyse über 702 Patienten hat dieselben Ergebnisse wie in der vorherigen Studie gezeigt, ohne dass dabei der HDL-Spiegel verändert wurde (SAHEBKAR & al., 2018).
Diese Verbesserung ist auf seine choleretischen und cholagogalen Fähigkeiten zurückzuführen. In Deutschland empfiehlt das Amt die Artischocke in dieser Indikation.
GIACOSA & al. haben 2015 gezeigt, dass die Kombination von Artischocke und Ingwer sicher und wirksam ist, dass sie die Magenentleerung verbessert, Übelkeit, Bauchschmerzen und Blähungen reduziert.
Für PEREIRA & al., besteht eine synergistische Wirkung zwischen Artischocke, Mariendistel und Borututu, gegen Hepatozellulären Krebs, dank ihrer antioxidativen Wirkungen.
Bei Leberkrebszellen schützt die Artischocke Hepatozyten vor oxidativem Stress, da sie die MDA-Produktion verringert und die Glutathion-Produktion erhöht. Sie induziert die zelluläre Apoptose, indem sie auf Caspase 3 einwirkt. Folglich verringert sie die Lebensfähigkeit von Krebszellen (MICCADEI & al., 2008).
Seien Sie nicht gallig; die Artichoke hat alles, was Sie brauchen!