Die italienische Strohblume, auch italienische Immortelle oder Currykraut oder Helichrysum italicum, ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Astéraceae gehört. Helichrysum kommt von 2 griechischen Wörtern: hélios, die Sonne und chrysos, Gold. Ihre Blätter haben eine silberne Farbe und ihre Blüten sind goldgelb. Sie werden während der Sommerzeit geerntet, wenn die Sonne am höchsten steht.
Sie wachsen in kleinen Büschen von 40 bis 60 cm Höhe. Die italienische Strohblume ist selten und ist mancher Orts geschützt; sie kommt auf natürlicher Basis im gesamten Mittelmeerraum vor. Sie mag Kalkstein und felsige Böden. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass ihre gelben Blüten nach dem Trocknen sehr lange haltbar sind, ohne zu verblassen und ihre Brillanz behalten. Das ätherische Öl wird aus den Blütenspitzen gewonnen: 1 Tonne Blüten ergeben nur 2 kg ätherisches Öl. Seit der Antike bekannt, gerieten seine Tugenden lange in Vergessenheit, um vor einigen Jahrzehnten wiederentdeckt zu werden.
Handbücher über die traditionelle Verwendung von ätherischen Ölen stimmen darin überein, dass das ätherische Öl der italienischen Strohblume hervorragend zur Verringerung von Blutergüssen, zur Behandlung von Venenentzündungen und Ödemen geeignet ist. Es ist das Heilmittel des Boxers. Es wird auch zur Behandlung von Krampfadern und Rosazea eingesetzt. Die italienische Strohblume hat heilende Eigenschaften. Sie verbessert das Erscheinungsbild von Wunden, lindert Verbrennungen einschließlich Sonnenbrand und lindert Insektenstiche. Sie reduziert auch die Symptome im Zusammenhang mit Ekzemen.
Sie wird zur Linderung von Bronchitis, Nasopharyngitis, Rheuma, Arthritis, Polyarthritis und bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Ätherisches Öl aus italienischer Strohblume ist sehr reich an Nerylacetat, Monoterpenen, Sesquiterpenen und enthält ein besonderes Keton, Italidion.
Ätherisches Öl aus italienischer Strohblume wurde bei der Behandlung von postoperativen Wunden nach rekonstruktiven und ästhetischen Eingriffen getestet. Fünfundzwanzig Patienten, die sich einer Gesichts- und Halsoperation unterzogen hatten, erhielten zehn Tage lang nach der Operation eine orale Dosis von ätherischem Öl aus italienischer Strohblume, und fünfundzwanzig andere Patienten in Gruppe 2, die am Brustkorb operiert wurden, erhielten zusätzlich eine Mischung aus ätherischem Helichrysum-Öl in 10% Hagebuttenöl. Diese Mischung wurde ab dem Ende des ersten postoperativen Monats und zwei bis drei Monate lang einmal täglich auf die Narben einmassiert. In der ersten Gruppe wurde festgestellt, dass Blutergüsse und Ödeme 2-mal schneller abnahmen und 2-mal weniger Volumen aufwiesen. Diese Personen konnten auch nach fünf Tagen statt nach zwölf im Durchschnitt wieder ein soziales Leben führen. Bei der zweiten Gruppe wurden weniger Komplikationen während der Heilung beobachtet, insbesondere bei hypertrophen Narben, die weniger häufig und weniger schwerwiegend waren. Auch gab es in dieser Gruppe weniger Revisionseingriffe. Die Wirksamkeit bei Hämatomen erklärt sich aus der chelatbildenden Wirkung des Fibrins, das von den im ätherischen Öl der italienischen Strohblume enthaltenen Betadione ausgeübt wird. Nerylacetat hat analgetische Aktivität (VOINCHET & GIRAUD-ROBERT, 2007).
Das ätherische Öl der italienischen Strohblume hemmt in vitro die Produktion von Kollagen Typ I und III durch menschliche Fibroblasten und übt eine signifikante antiproliferative Wirkung aus (HAN & al., 2017). Dies erklärt auch die weniger Narbenkomplikationen, die während der Anwendung beobachtet wurden.
Helichrysum italicum zeigte auch in vitro eine hemmende Wirkung auf Kollagenase und Elastase und bewahrt so die Hautelastizität (FRATERNALE & al., 2019).
Ätherisches Öl aus italienischer Strohblume übt eine antibakterielle Wirkung gegen Staphylococcus aureus, MRSA, Bacillus subtilis und Enterococcus faecalis aus und ist wirksam gegen Candida albicans (MESIC & al., 2018).
Der methanolische Extrakt aus Helichrysum italicum wirkt in vivo bei Versuchen an Mäusen entzündungshemmend und antioxidativ. Dieser Extrakt verringert die bei diesen Tieren experimentell induzierte Entzündung und das Ödem. Er fängt freie Radikale ein und hemmt so die Einleitung der Lipidperoxidation. Die entzündungshemmende Wirkung wird mit der Kombination aus Hemmung der Produktion entzündungsfördernder Zytokine, antioxidativer Wirkung und einer Corticosteroid-ähnlichen Wirkung in Verbindung gebracht (SALA & al., 2001).
Sie werden die kleinen gelben Blüten mit ihrem so besonderen Duft, Symbol von Apollo, die von den Blaumeisen beim Nestbau verwendet werden, um gegen Parasiten zu kämpfen, nun ganz anders betrachten.
