Eukalyptus Bäume sind in Australien heimisch. Es gibt über 600 verschiedene Arten mit unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung. Sie sind sehr widerstandsfähig und passen sich leicht an verschiedene Umgebungen an. Sie wurden in die Subtropen Asiens und im Mittelmeerraum eingeführt. Sie gehören zur Familie der Myrtaceae. Ihr Holz ist von hoher Qualität, sie trocknen den Boden aus und unterstützen so den Kampf gegen Malaria. Sie wurden im 18. Jahrhundert in Tasmanien entdeckt.
Die bekannteste Art, Eucalyptus Globulus, wurde von den Aborigines "Fieberbaum" genannt; sie verwenden ihn seit Jahrtausenden zur Bekämpfung von Fieber und Infektionen. Die massive kommerzielle Produktion von ätherischem Eukalyptusöl begann Mitte des 19. Jahrhunderts in Australien.
Es sind hauptsächlich die Blätter, die wegen ihrer vielen gesundheitlichen Vorteile in der Aromatherapie verwendet werden. Sie enthalten verschiedene Moleküle, darunter 1,8-Cineol oder Cineol (auch Eucalyptol genannt), Tannine, Flavonoide und Harz. Eucalyptus Globulus enthält hauptsächlich Eucalyptol und sehr wenig α-Terpineol, es ist reizender als Eucalyptus Radiata, das mehr α-Terpineol, Terpinen-1-ol-4 und Linalool enthält.
Eucalyptus Globulus und Radiata haben sehr interessante Eigenschaften bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen. Sie zeigen antiseptische, schleimlösende und abschwellende Eigenschaften der Atemwege. Außerdem stimulieren sie die Schleimdrüsen des Bronchialdrüsen- und Verdauungsepithels (FRANCHOMME & al., 1990). Sie haben auch hustenstillende und schleimlösende Eigenschaften (BOUKHATEM & al., 2017).
1,8-Cineol reduziert durch seine schleimlösende, bronchodilatatorische und entzündungshemmende Wirkung die Exazerbationsrate bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (WORTH & al., 2009). In einer multizentrischen Studie mit 247 Patienten, die 6 Monate lang 200 mg Cineol oder ein Placebo erhielten, verbesserte es die Atemfunktion bei Patienten mit Asthma (WORTH & DETHLEFSEN, 2012).
Eucalyptus Globulus und Radiata zeigen eine inhibitorische Wirkung gegen viele Gram-negative Bakterien wie Escherichia coli und Gram-positive Bakterien wie Staphylococcus aureus, einschließlich Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (SADLON & LAMSON, 2010 ; BACHIR & al., 2012). Darüber hinaus zeigt Eucalyptus Globulus eine sehr ausgeprägte Hemmwirkung auf die Biofilmbildung durch Proteus mirabilis auf Harnkathetern (MATHUR & al., 2014).
Eucalyptus Globulus hat antimykotische Wirkung gegen Trichophyton mentagrophytes, Microsporum gypsum und Candida spp (MUSYIMI & OGUR, 2008 ; NOUMI & al., 2011).
Eucalyptus Globulus antivirale Wirkung, einschließlich gegen Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) und Influenza in vitro (ASTANI & al., 2010 ; VIMALANATHAN & SELVARANI, 2014 ; MA & YAO, 2020).
Kürzlich wurde gezeigt, dass Cineol über hydrophobe Wechselwirkungen, Wasserstoffbrücken und ionische Wechselwirkungen effizient an COVID-19-Proteinase binden kann. Die Autoren dieser Studie stellten daher die Hypothese auf, dass Cineol ein potenzieller Inhibitor der Coronavirus-Infektion COVID 19 ist. Es sind jedoch weitere Forschungen erforderlich, um dessen möglichen medizinischen Nutzen zu untersuchen (SHARMA & KAUR, 2020).
Bei Patienten mit Asthma bronchiale und bei gesunden Patienten hemmt das im Eukalyptus enthaltene Cineol in einer Dosis von 200 mg 3-mal täglich die Produktion der proinflammatorischen Mediatoren Leukotriene B4 und Prostaglandine E2, die von kultivierten Monozyten ex vivo produziert werden (JUERGENS & al., 1998). Dies sind hauptsächlich die entzündungshemmenden Wirkungen von Eucalyptus Globulus, die in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben werden. Es zeigt analgetische und entzündungshemmende Wirkungen bei Mäusen und Ratten. Tatsächlich reduziert es die durch Carrageenan und Dextran induzierte Entzündung der Rattenpfote. Es zeigt zentrale und periphere analgetische Wirkungen (SILVA & al., 2003), die mit der Hemmung der Stickoxidproduktion und der Wirkung gegen freie Radikale bei in vitro kultivierten Mausmakrophagen verbunden sind (VIGO & al., 2004). Es zeigt auch immunmodulatorische Wirkungen. Insbesondere stimuliert es dosisabhängig die Phagozytose an humanen Makrophagen in vitro (SERAFINO & al., 2008). Cineol hemmt die Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie Tumornekrosefaktor-α und Interleukin-1β, die von Lymphozyten und Monozyten, die durch Lipopolysaccharid stimuliert werden, in vitro produziert werden (JUERGENS & al., 2004).
Darüber hinaus stimuliert bei Hühnern, die gegen Newcastle-Krankheit und Vogelgrippe geimpft wurden, eine Mischung aus Pfefferminz- und Eukalyptusöl (MENTOFIN®) die angeborene Immunität und die humorale Reaktion (AWAAD & al., 2010).
Eucalyptus Globulus zeigt eine starke antioxidative Wirkung, die durch den DPPH-Test auf freie Radikale, den Trolox-Äquivalent-Antioxidans-Kapazitätstest (TEAC), den Hämoglobin-Ascorbat-Peroxidase-Wirkung-Hemmtest (HAPX) und den der Hemmung der Lipidperoxidation bewertet wurde. Diese antioxidative Wirkung scheint mit der Konzentration von Flavonoiden in Eucalyptus Globulus verbunden zu sein (DEZSI & al., 2015).
